Selbstfahrer-Route 66 Tagestrip ab/bis Las Vegas
Mit dem Cabrio und der Harley auf der Route 66: Strassen-Kult zum Selber Fahren & Erleben
Was macht man, wenn Besuch aus Deutschland kommt, und der Besuch gerne ein bisschen Route 66 erleben aber partout nicht auf’s Moped will?
Man packt den Besuch ins lokale, nach oben offene Firmenfahrzeug, schnappt sich einen befreundeten Biker, greift nach Heller’s Roadbook (mit interaktiver Google-Map) und los geht’s!
Ein bisschen Information vorweg: In Las Vegas zu wohnen, heisst nicht, jeden Tag, den ganzen Tag, im Casino oder auf dem Strip herumzulaufen (ausser man arbeitet im Casino). Wir wohnen hier grossteils sehr entspannt, in ruhigen „Vorstadt-Siedlungen“, mit gepflegten Vorgärten und netten Nachbarn.
Man hat auch nicht immer Zeit, die hier wirkich zahlreichen (Tages-)Ausflugsziele anzufahren (ich weiss schon, dass der Grand Canyon hier praktisch „um die Ecke“ ist, fahre aber trotzdem nicht jede Woche dorthin), und somit sind auch für hier Ansässige manchmal Profi-Tips, wie man Besuchern des Beste bieten kann, sehr hilfreich.
Nur knapp 40 Minuten sind es bis zum Hoover Dam, und über die neue Bypass-Brücke geht es nach Arizona; und nach ca. 20 Meilen halten wir zum ersten Fotostopp auf der US 93 – dem Lake Mead Scenic View mit Blick auf den Colorado River.
Etwa eine Stunde dauert die Weiterfahrt nach Kingman; durch teilweise bergiges und schroffes Land, und während der Fahrt sind nur einige wenige Tankstellen und kleine Siedlungen fern ab des Highways auszumachen.
Nach einem kurzen Tank-und-Kaffee-Stopp in Kingman allerdings biegen wir auf eines der schönsten Teilstücke der Route 66 ab: eine Strasse, die erst 25 Meilen lang flach und fast schnurgerade aus läuft.
Staubig und sandig, aber nicht weniger reizvoll ist diese Strecke, und häufig lassen nur die Briefkästen am Strassenrand auf Anwohner schliessen.
Erst kurz vor Cool Springs spürt man die leichte Steigung, und an diesem Outpost am Strassenrand bietet sich eine der besten Möglichkeiten überhaupt, das Route 66-Symbol auf der Strasse zu bestaunen und natürlich auch ausgiebig zu fotografieren; bevor man auf die Paßstrasse über den Sitgreaves-Pass (3,550 Fuss oder 1,093 Meter) kommt: 120 Kurven – inklusive einiger Spitzkehren – auf 9 Meilen: für jeden Biker ein absoluter Genuss!
Die beidseiting von Kakteen gesäumte Strasse ist verhältnismäßig schmal, und die Geschwindigkeitsbeschränkungen sollten unbedingt eingehalten werden. Wer genau hinsieht, kann einige Autos, die es nicht ganz geschafft haben, immer noch im Abhang liegen sehen.
Auf der anderen Seite des Passes erreichen wir das Western- und Minen-Städtchen Oatman: freilaufende Esel auf der Strasse prägen das Ortsbild, Souvenir-Läden, eine alte Mine und das berühmte Oatman Hotel laden zum Bummeln und Verweilen ein.
Jeder ist herzlich eingeladen, sich beim Lunch durch einen an die Wand getackerten 1-Dollar-Schein zu verewigen (Tacker wird zur Verfügung gestellt).
Aus den Bergen kommen wir wieder in flacheres Gelände, die Wüstenlandschaft wechselt zu grünen Wiesen und Golfplätzen, und Palmen ersetzen die Kakteen: Westlich unserer Strecke fliesst der Colorado River, der die natürliche Grenze zwischen Arizone und Nevada bildet. Wir folgen dem Colorado, bis wir ihn bei Laughlin wieder nach Nevada kreuzen.
Über die US 95 geht es über Searchlight und Boulder City wieder zurück nach Las Vegas, rechtzeitig zum Spät-Nachmittags-Kaffee.
Ein absolut gelungener Tagesausflug – mit viel Zeit zum Schauen, Staunen und Geniessen.
Gesamtlänge:
ca. 250 Meilen (~ 400 km)
Dauer (reine Fahrzeit):
ca. 5 Stunden
Dauer (gesamt, mit Foto-, Pinkel-, Tank- und Essenspausen):
ca. 8.5 Stunden
Helmut
Wow, da werden wieder Erinnerungen geweckt. Schön fotografiert und dokumentiert. Ich war mit Reiner & Marion 2015 auch hier. Traumhaft bei immer sonnigem Wetter.